Kurz-Zusammenfassung

Das Konzept der 4 Disziplinen der Umsetzung (4DX) beschreibt, wie Organisationen ihre Strategien konsequent in Ergebnisse umsetzen können. Es zeigt, wie Führungskräfte und Teams sich auf das Wesentliche konzentrieren, Fortschritt messbar machen und durch regelmäßige Verantwortlichkeit nachhaltige Leistungssteigerung erreichen.

Allgemeine Ideen

• Führung beeinflusst nur zwei Dinge: Strategie und Umsetzungsfähigkeit

• Um Neues zu erreichen, müssen neue Wege gegangen werden

• Menschen wollen gewinnen und etwas Sinnvolles beitragen

• Probleme liegen im System, nicht in den Menschen

• Es gibt zwei Arten von Strategien: Anweisungsänderungen und Verhaltensänderungen

• Der Alltag, der das Tagesgeschäft aufrechterhält, ist der „Whirlwind“ und das größte Hindernis für Veränderung

• Man kann sich nicht aus einer Situation herausreden, in die man sich hineingearbeitet hat

Inhalt

Die 4 Disziplinen der Umsetzung

1. Fokus auf das äußerst Wichtige

Konzentration auf wenige, aber entscheidende Ziele, die als Wildly Important Goals (WIGs) bezeichnet werden. Diese Ziele haben den größten Einfluss auf den Gesamterfolg.

WIGs werden trotz und zusätzlich zu den täglichen Anforderungen verfolgt und müssen klar formuliert sein (Von X nach Y bis Wann).

Sie sollten auf die Mission des Unternehmens ausgerichtet sein und Priorität vor anderen Aufgaben haben.

Definition von WIGs:

Es gibt ein übergeordnetes WIG für die Organisation und spezifische WIGs für einzelne Teams. Sie müssen miteinander abgestimmt sein. Teams definieren ihre eigenen WIGs, während die Führung lediglich ein Vetorecht besitzt. WIGs sollten mit einem Verb beginnen, sich auf das Was statt das Wie konzentrieren und ein messbares Ergebnis enthalten.

Umsetzung der ersten Disziplin:

1. Verschiedene mögliche WIGs prüfen und ihre Folgen abwägen

2. Teammitglieder und andere Führungskräfte einbeziehen

3. Ideen für Lead Measures entwickeln

4. Ideen nach Einfluss auf das Hauptziel bewerten

5. Das WIG in einem klaren Satz definieren

2. Handeln auf Lead Measures

Lead Measures sind beeinflussbare Aktivitäten, die zu den gewünschten Ergebnissen führen. Lag Measures sind dagegen Ergebnisgrößen, die nur nachträglich messbar sind.

Ein Beispiel: Man kann nicht direkt steuern, wie oft ein Auto kaputtgeht (Lag Measure), aber man kann festlegen, wie oft Wartung durchgeführt wird (Lead Measure).

Teams sollten ihre Lead Measures aktiv messen und anpassen, um Fortschritt zu erzielen.

Definition einer Lead Measure:

Sie beginnt mit einem einfachen Verb, beschreibt Häufigkeit und Qualität der Durchführung und legt Standards für Leistung fest. Ziel ist, Aktivitäten zu identifizieren, die den größten Einfluss auf das WIG haben, und diese regelmäßig umzusetzen.

Umsetzung der zweiten Disziplin:

1. Ideen für Lead Measures sammeln

2. Messmethoden entwickeln

3. Nach Einfluss auf das Ziel priorisieren

4. Ideen testen

3. Ein motivierendes Scoreboard

Das Scoreboard zeigt auf einen Blick, ob das Team gewinnt oder verliert. Es enthält die WIGs mit klaren Zeitrahmen, grafische Darstellungen der Fortschritte und aktuelle Werte zu Lead und Lag Measures. Das Board ist einfach, sichtbar und wird regelmäßig aktualisiert. Das Team wird in die Erstellung einbezogen und erkennt sofort, wie der eigene Beitrag wirkt.

4. Verantwortlichkeit aufrecht erhalten

Regelmäßige WIG-Sitzungen fördern Verbindlichkeit und Fortschritt. Diese kurzen wöchentlichen Meetings dauern weniger als zwanzig Minuten. Teammitglieder berichten über Ergebnisse, prüfen das Scoreboard und planen neue Aktionen. Jedes Mitglied verpflichtet sich zu ein bis zwei klaren Aufgaben, die es bis zur nächsten Sitzung erfüllt. Diskussionen über den „Whirlwind“ sind in diesen Sitzungen ausgeschlossen. Führungskräfte schaffen die Rahmenbedingungen, um Umsetzung zu erleichtern.

Struktur der WIG-Sitzung:

1. Bericht: Ergebnisse der Woche vorstellen

2. Überprüfung: Scoreboard analysieren

3. Planung: Neue Maßnahmen und Verpflichtungen festlegen

Engagement entsteht, wenn jedes Mitglied eigene Zusagen macht und deren Wirkung erkennt.

Ursachen geringer Beteiligung:

• Anonymität: Fehlende Wahrnehmung durch Führung

• Irrelevanz: Unklarer Zusammenhang zwischen Arbeit und Ziel

• Fehlende Messbarkeit: Kein Bewusstsein für den eigenen Beitrag

Umgang mit verpassten Verpflichtungen:

1. Respekt für die Situation zeigen

2. Bedeutung der Zusagen und Rolle des Mitarbeiters betonen

3. Unterstützung anbieten und gemeinsam neue Verpflichtungen definieren

Die fünf Phasen des Wandels

1. Klarheit schaffen:

   Ziele festlegen, Scoreboard vorbereiten und regelmäßige WIG-Sitzungen planen.

2. Einführung:

   Kickoff-Meeting durchführen und Führung aktiv einbinden.

3. Übernahme:

   Verpflichtungen eingehen und Einhaltung wichtiger als kurzfristige Ergebnisse machen.

4. Optimierung:

   Abläufe verbessern und Erfolge feiern.

5. Gewohnheit:

   Die Umsetzung wird zum festen Bestandteil der Arbeitskultur.

Was Mitarbeiter denken sollten

• Ich weiß, was bei der Arbeit von mir erwartet wird.

• Ich verstehe, wie meine Arbeit zu unserem gemeinsamen Erfolg beiträgt.

• Die Organisation fördert meine persönliche und berufliche Entwicklung.

• Ich erhalte rechtzeitig und konstruktives Feedback.

• Die Führung kommuniziert und erklärt wichtige Entscheidungen.

• Die Organisation schätzt meine Meinung.

• Ich weiß, was in der Organisation passiert, weil die Führung mich informiert hält.

• Ich gehe gern zur Arbeit.

• Ich erhalte regelmäßig Anerkennung oder Lob für meine Beiträge.

• Ich werde bei der Arbeit fair behandelt.

• Einzelpersonen in meinem Team werden für Ergebnisse verantwortlich gemacht.

• Die Führung hält ihre Versprechen.

• Ich habe die Ressourcen, die ich brauche, um meine Arbeit bestmöglich zu erledigen.

• Da das Team auf ein gemeinsames WIG ausgerichtet ist und Lead Measures mit geteilter Verantwortung verfolgt, sind Zusammenarbeit und Synergie maximal.

• Ich vertraue den Führungskräften unserer Organisation.