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ARIS - Business Process Frameworks

23. Okt. 2025

ARIS - Business Process Frameworks

August-Wilhelm Scheer

#Business, #Business Process Management

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Kurz-Zusammenfassung

Das Buch erklärt das ARIS-Konzept (Architecture of Integrated Information Systems) als umfassendes Rahmenwerk zur Modellierung, Analyse und Optimierung von Geschäftsprozessen. Es beschreibt die verschiedenen Sichten, Ebenen und Phasen der Prozessgestaltung sowie ergänzende Modelle zur Umsetzung von Business Process Management und Knowledge Process Reengineering. Ziel ist es, Prozesse strukturiert zu erfassen, IT-Systeme zu integrieren und Wissen gezielt im Unternehmen zu steuern und zu verbessern.

Allgemeine Ideen

  • ARIS steht für Architecture of Integrated Information Systems. Ein Modell zur Beschreibung rechnergestützter Informationssysteme

  • Ein Geschäftsprozess ist eine fortlaufende Abfolge von Aufgaben

Inhalt

Business Process Modeling with ARIS


Arten von Informationen im Geschäftsprozess

Vier Informationsarten zeigen unterschiedliche Aspekte eines Prozesses. Sie können einzeln oder kombiniert dargestellt werden und bilden zusammen das Gesamtbild eines Prozesses. Das System basiert auf den ausgeführten Funktionen und ihren Wechselwirkungen. Ereignisse steuern den Ablauf und werden in Ereignisgesteuerten Prozessketten (EPC) abgebildet. Klassen beschreiben Informationsmengen im Prozess, während Instanzen einzelne reale Prozessdurchläufe darstellen.


Folgende Elemente werden zur Beschreibung der Prozesse verwendet:

  • Organisatorische Einheiten zeigen, wer beteiligt ist, und welche Kommunikations- und Ergebnisbeziehungen bestehen.

  • Funktionen beschreiben die auszuführenden Aktivitäten und ihre Reihenfolge.

  • Ergebnisse stehen für das Resultat jeder Funktion

  • Informationen geben an, welche Daten benötigt werden und wo sie gebraucht werden.


ARIS House

Das ARIS-Haus ist das Kern Modell des Buchs. Das Modell stellt die verschiedenen Ebenen eines Geschäftsprozesses dar. Es zeigt, wie unterschiedliche Sichten integriert werden.


ARIS Views:

Die verschiedenen Ansichten des ARIS beziehen sich auf die unterschielichen Perspektiven, aus denen Business Prozesse betrachtet werden können.

  • Organisationssicht: Beschreibt die Struktur des Unternehmens und die Verantwortlichkeiten.

  • Datensicht: Definiert die Informationen und Daten, die in Prozessen verwendet werden.

  • Funktionssicht: Zeigt, welche Aufgaben und Aktivitäten ausgeführt werden.

  • Steuerungssicht: Verbindet alle anderen Sichten zu einem vollständigen Geschäftsprozess.

  • Leistungssicht: Beschreibt die Produkte oder Dienstleistungen, die durch Prozesse entstehen.


ARIS Phase Model:

  • Strategische Situationsanalyse: Ermittelt den aktuellen Zustand, Ziele und Umfeld des Unternehmens, um Änderungsbedarf zu erkennen und strategische Pläne zu entwickeln.

  • Prozessdesign (Konzeptionelles Design): Alle Sichten werden modelliert und in Prozesse integriert.

  • Systemdesign (Technisches Design): Übersetzt Prozessmodelle in IT- und Systemanforderungen, etwa für Datenbanken oder Netzwerke.

  • Implementierung: Umsetzung der entworfenen Prozesse und Systeme.

  • Betrieb und Wartung: Überwachung der Ergebnisse und kontinuierliche Prozessoptimierung.


Business Process Management Levels:

  1. Prozessengineering: Modellierung, Optimierung, Bewertung und Qualitätssicherung von Geschäftsprozessen.

  2. Prozessplanung und -steuerung: Planung und Kontrolle laufender Prozesse. Beinhaltet Terminplanung, Kapazitätsplanung und Kostenanalyse.

  3. Workflow-Steuerung: Verwaltung und Weitergabe von Objekten wie Kundenaufträgen oder Dokumenten zwischen Arbeitsplätzen.

  4. Anwendungssysteme: Ausführung der Prozessfunktionen durch IT-Anwendungen, von Textverarbeitung bis zu komplexen Softwaremodulen.


Modeling Standards

Grundprinzipien der Modellierung in ARIS:

  • Prinzip der Korrektheit: Modelle müssen der korrekten Syntax und Semantik folgen und das reale Systemverhalten widerspiegeln. Validierung erfolgt durch Simulation und Regelprüfung.

  • Prinzip der Relevanz: Nur relevante Elemente aufnehmen. Überflüssige Details vermeiden und Komplexität gering halten.

  • Prinzip von Kosten und Nutzen: Der Aufwand zur Modellierung soll im Verhältnis zum Nutzen stehen. Ziel ist effizientes Arbeiten und langfristiger Wert.

  • Prinzip der Klarheit: Modelle sollen leicht lesbar und verständlich sein. Komplexe Inhalte werden durch Teilansichten gegliedert.

  • Prinzip der Vergleichbarkeit: Einheitliche Struktur, Namenskonventionen und Detaillierungsgrad sichern die Vergleichbarkeit.

  • Prinzip der systematischen Struktur: Verknüpft Modelle aus verschiedenen Sichten in einem konsistenten Metamodell.


Modellierungsebenen:

Die Modellierungsebenen beschreiben die Betrachtungsebenen von Prozessen, die im ARIS MOdell angewendet werden.

  • Meta²-Ebene: Definiert abstrakte Objekttypen und bildet die Grundlage für die Modellierungselemente.

  • Meta-Ebene: Legt allgemeine Klassen und Beziehungen für Geschäftsprozesse fest.Formt das ARIS-Informationsmodell und gibt Struktur und Regeln vor.

  • Anwendungsebene: Stellt reale Geschäftsanwendungen dar und konzentriert sich auf praktische Umsetzung.

  • Instanzebene: Enthält konkrete Fälle und Daten, die zur Laufzeit ausgeführt werden.


Phasen der Geschäftsprozessoptimierung

  • Vorbereitende Maßnahmen: Projektumfang und Ziele festlegen, Projektorganisation aufbauen, Mitarbeitende schulen und das Projekt offiziell starten.

  • Strategische Planung: Geschäftsprozesse an der Unternehmensstrategie ausrichten. Strategische Ziele und Erfolgsfaktoren definieren. Zielhierarchien und Business-Process-Optimierungsziele dokumentieren.

  • Ist-Analyse: Erfassung der aktuellen Prozesse mit Wertschöpfungsketten und EPCs.Ermittlung von Schwachstellen und Optimierungspotenzial in Kosten, Zeit und Strukturen.

  • Zielkonzept: Entwicklung optimierter Sollprozesse auf Basis der Schwachstellenanalyse. Nutzung von Referenzmodellen, Simulationen und Szenarien. Definition neuer Organisationsstrukturen und Qualifikationsanforderungen.

  • Design-Spezifikation: Planung der IT-Umsetzung. Erstellung eines IT-Blueprints mit Prozessen, Anwendungen und Infrastruktur. Entwicklung von Migrations- und Implementierungsplänen.

  • Implementierung: Umsetzung der IT- und Prozessänderungen in Teilprojekten. Validierung durch Prototyping und Sicherstellung der Anwenderakzeptanz.

  • Regelmäßige Überwachung und kontinuierliche Verbesserung: Laufende Kontrolle der implementierten Prozesse. Nutzung von Workflow- und Kostendaten zur Optimierung und zur dauerhaften Verbesserung.


Knowledge Process Reengineering Procedures

  • Strategische Wissensplanung: Richtet Wissensmanagement an der Unternehmensstrategie aus. Bestimmt relevante Wissenskategorien und verbessert Austausch, Dokumentation und Zugänglichkeit.Ziele, Prozesse und Wissensarten werden modelliert.

  • Ist-Analyse der Wissensverarbeitung: Erfassung des aktuellen Zustands des Wissensmanagements durch Modellierung mit EPCs. Identifikation, wer welches Wissen besitzt und wie es genutzt oder dokumentiert wird.Verwendete Modelltypen sind Wissensstrukturdiagramme, Wissenskarten und EPCs. Die Analyse deckt Lücken, Wissensmonopole, veraltete Profile und mangelhafte IT-Integration auf.

  • Zielkonzept der Wissensverarbeitung: Entwirft verbesserte Prozesse und Strukturen zur Dokumentation, Aktualisierung und Verteilung von Wissen. Definiert unternehmensweite Mechanismen für Wissenssammlung und -austausch.Legt organisatorische und technologische Anforderungen fest. Fokus auf geschäftsgetriebene, nicht technologiegetriebene Lösungen.

  • Unternehmens- und Mitarbeitereinführungskonzept: Erarbeitung und Durchführung von Schulungsprogrammen für neue Prozesse und Systeme.

  • IT-Implementierungskonzept: Definition technischer Anforderungen und Integration von Intranet, Groupware und Dokumentenmanagement. Nutzung von ARIS-Modellen als Navigationsstruktur mit klarer Inhaltsorganisation, Schnittstellen und Services.

  • Umsetzung der Implementierungskonzepte: Durchführung von Trainings und Systemeinführungen. Überwachung der Veränderungen, Anpassung und Tests. Etablierung eines kontinuierlichen Verbesserungszyklus. Regelmäßige Aktualisierung von Geschäfts- und Wissensmodellen, um Transparenz und Anpassungsfähigkeit zu sichern.

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