Hyper-Prductive Knowledge Work Performance
The TameFlow Approach and Its Application to Scrum and Kanban
24. Okt. 2025

Steve Tendon, Wolfram Müller
#Management, #Lean, TPS, TOC, Scrum, Knowledge Work
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Kurz-Zusammenfassung
Das Buch Hyper-Productive Knowledge Work Performance beschreibt, wie Organisationen durch Muster, Prozesse und Denkmodelle überdurchschnittlich leistungsfähig werden. Es verbindet Methoden wie TameFlow, Scrum, Kanban und Theory of Constraints, um Wissen, Zusammenarbeit und Produktivität in komplexen Systemen zu verbessern. Ziel ist es, durch klare Strukturen, Feedbackschleifen und gemeinsames Lernen nachhaltige Leistungssteigerung zu erreichen.
Allgemeine Ideen
Hyper-Produktivität bedeutet, die Leistungsfähigkeit von Wettbewerbern um ein Vielfaches zu übertreffen. Sie entsteht durch empirische, experimentelle Arbeitsweisen, kurzfristige Planung, inkrementelle Budgetierung, schnelle Umsetzung, kurze Feedbackzyklen und Double-Loop-Learning.
TameFlow lässt sich in bestehende Managementsysteme integrieren.
Wissensarbeit beruht auf kontinuierlichem Lernen innerhalb von Organisationen.
Ein Musteransatz ist wirksamer als starre Prozessdefinitionen.
Double-Loop-Learning betrachtet sowohl das Ergebnis als auch die Prozesse, die dazu führen.
Inhalt
Shapes and Patterns
Alexandrian Pattern: Ein Muster besteht aus drei Elementen: Kontext, Problem und Lösung.
Beispiel: Im Kontext einer Hütte oder eines Hochhauses besteht das Problem, Licht hereinzulassen. Die Lösung lautet, eine Öffnung in die Wand zu machen. So zeigt sich, dass Muster universelle Prinzipien enthalten, die sich auf unterschiedliche Situationen anwenden lassen.
Adjacency Diagrams: Ein Werkzeug zur Visualisierung sozialer Netzwerke. Es zeigt, wer mit wem und wie häufig interagiert. In leistungsstarken Teams bilden die produktivsten Personen das Zentrum, nicht die Manager.
Grundmuster der Hyper-Produktivität: Einheit im Ziel und Gemeinschaft des Vertrauens bilden die Basis. Der Fokus auf den Prozess ist wichtiger als der Prozess selbst.
Scrum System
Rollen: Product Owner, Scrum Master, Team.
Meetings: Sprint Planning, Daily Meeting, Sprint Review.
Artefakte: Product Backlog, Sprint Backlog, Burndown Chart.
Scrum funktioniert nur, wenn die zugrunde liegenden Prinzipien verstanden und akzeptiert werden, nicht nur ausgeführt.
Wicked Problems
Definition: Wicked Problems sind komplexe Probleme ohne eindeutige Lösung. Strategie ist ein Beispiel dafür.
Kennzeichen: Unklare Definition, kein Endpunkt, subjektive Lösungen, keine Testbarkeit, einmalige Auswirkungen, nicht vollständig aufzählbar, einzigartig, kein Nutzen aus Erfahrung, verknüpft mit anderen Problemen, fehler haben hohe Konsequenzen
Umgang mit Wicked Problems: Einbindung aller BeteiligtenSammeln aller Meinungen. Soziale statt systematische Planung. Gemeinsames Verständnis schaffen. Annahmen, Ideen und Bedenken dokumentieren.
Modell zur Strategieentwicklung:
Mittlere Führungskräfte erforschen ein Thema, präsentieren Ideen, diskutieren Vorschläge. So entsteht ein gemeinsames Verständnis für den strategischen Kurs.
Discovery Driven Planning
Führungskräfte werden nicht an der Planerfüllung gemessen, sondern daran, Lernprozesse zu ermöglichen.
Fünf Disziplinen:
Framing
Benchmarking
Strategische Änderung von Abläufen
Annahmentests
Arbeiten mit Meilensteinen
Vier Dokumente:
Reverse Income Statement
Proforma Operations Specification
Key Assumptions Checklist
Milestone Planning Chart
Budgeting
Zwölf Prinzipien als Ersatz für Budgets:
Gemeinsamer Zweck statt zentraler Planung
Gemeinsame Werte statt Regeln
Offene Information statt Kontrolle
Verantwortliche Teams statt zentraler Funktionen
Selbststeuerung statt Mikromanagement
Peer Review statt Hierarchie
Mittelfristige statt kurzfristige Ziele
Relative Ergebnisse statt fixer Vorgaben
Kontinuierliche Planung statt jährlicher Ereignisse
Dynamische Anpassung statt fixer Budgets
Just-in-time Ressourcen
Schnelle Rückmeldungen statt Abweichungskontrolle
Creating a Shared Vision
Verhaltensmuster, die Teamproduktivität erhöhen.
11 Verpflichtungen:
Präsent sein
Mehr zuhören als zu reden
Im Team arbeiten
Nur sprechen, wenn es das Ergebnis verbessert
Rationales Feedback annehmen
Unproduktive Situationen verlassen
Dinge sofort erledigen
Zielorientiert handeln
Protokolle korrekt nutzen
Niemandem schaden
Nichts absichtlich falsch machen
11 Kern Protokolle:
Pass (Unpass) ermöglicht das freiwillige Aussetzen
Check In schafft emotionale Verbindung
Check Out wahrt Bedeutung der Anwesenheit
Ask for Help fördert Zusammenarbeit
Protocol Check überprüft Anwendung
Intention Check klärt Absichten
Decider sorgt für schnelle Entscheidungen
Resolution löst Differenzen auf
Perfection Game verbessert Ideen
Personal Alignment stärkt Selbstbewusstsein
Investigate vertieft Verständnis
Critical Roles
Patron Role: Der Patron ist der organisatorische Leiter und muss die Werte des Unternehmens vorleben.
Ein Scrum Master kann Produktivität hemmen, wenn die Prinzipien nicht verstanden werden.
The Thinking Process und Kanban
Grundprinzipien: Basierend auf der Theory of Constraints. Drei Kernfragen:
Was soll verändert werden?
Wozu soll es verändert werden?
Wie soll es verändert werden?
Ebenen des Widerstands:
Es gibt verschiedenen Typen des Widerstands die berücksichtigt werden müssen:
Uneinigkeit über das Problem
Uneinigkeit über die Lösung
Uneinigkeit über die Umsetzung
Current Reality Tree (CRT): Visualisierung von Ursache-Wirkung-Beziehungen im System. Ziel ist, den Engpass zu finden und zu beseitigen.
5 Focusing Steps:
Constraint identifizieren
Constraint maximal auslasten
Andere Prozesse unterordnen
Constraint erweitern oder verbessern
Zyklus wiederholen
4 Prinzipien:
Starten mit vorhandenem Wissen
Kontinuierliche Verbesserung
Respekt für aktuelle Prozesse
Führung auf allen Ebenen
6 Kernpraktiken:
Visualisierung
WIP begrenzen
Flow steuern
Regeln sichtbar machen
Feedbackschleifen einbauen
Gemeinsam experimentell verbessern
9 Werte: Verständnis, Einigung, Respekt, Führung, Flow, Kundenfokus, Transparenz, Balance, Zusammenarbeit
Span of Control und Sphere of Influence: Unterscheidung zwischen direkter Kontrolle und indirektem Einfluss. Ziel ist es, Ursachen unerwünschter Effekte zu identifizieren und logisch zu verknüpfen, um die Wurzel des Problems zu finden.
Kanban Lens und Agendas
ServiceorientierungFluss in der WissensarbeitNachhaltigkeitÜberlebensfähigkeit
Kanban Board: Zeigt den Arbeitsfluss und die laufenden Aufgaben. Ein Engpass zeigt sich durch Überlastung oder Stillstand.
Flow in Work
Flow beschreibt einen Zustand, in dem Arbeit leicht und konzentriert erfolgt. Tägliche Meetings schaffen eine Umgebung, die Flow fördert.
Elemente des Flow:
Konzentration
Klare Ziele
Sofortiges Feedback
Gleichgewicht zwischen Herausforderung und Fähigkeit
Gemeinsame Ziele
Gute Kommunikation
Selbstkontrolle
Kreativität
Limits on Work in Progress
Begrenzung paralleler Aufgaben ermöglicht schnellere Reaktion.Puffer schaffen Sicherheit und Struktur im Arbeitsfluss.
TameFlow-Kanban
Fokussiert auf Durchsatz. Risiko wird durch variable Zeit statt variablem Umfang gesteuert.
Drum-Buffer-Rope (DBR): Taktgeber (Drum) steuert den Rhythmus des Systems. Buffer sichert den Engpass ab. Rope stoppt das System, wenn der Engpass stoppt. Alle Elemente machen nur dannn einen Schritt, wenn der Engpass einen macht und stoppen, wenn es zu Problemen kommt.
Common Cause Variation
Abweichungen sind Teil jedes Prozesses. Der Fokus liegt auf systemischen Ursachen. Für Projekte wird die kritische Kette aus wichtigen Aufgaben definiert und mit Puffer abgesichert.
Bufferzonen:
Grün: Normal, keine Aktion
Gelb: Ursachen prüfen
Rot: Sofort handeln
Minimum Marketable Feature (MMF)
Die kleinste funktionsfähige Einheit, die Kundenwert liefert.
Critical Chain Project Management (CCPM)
Projekte werden entlang der kritischen Kette gesteuert. Fähigkeiten der Teammitglieder werden berücksichtigt.Bei Engpässen unterstützen erfahrene Mitarbeiter. Verzögerungen werden dokumentiert, um Ursachen zu verstehen.