Summary-Maps
Wie man mit Mind-Maps so Zusammenfassungen erstellt, um sich alles zu merken und Zeit zu sparen.

Was sind Summary-Maps?
Zusammenfassungen und Mind-Maps sind zwei der unterschätztesten Werkzeuge zum Lernen und Arbeiten. Die meisten verwenden keines der Beiden und verlassen sich auf die Darstellungen in ihren Unterlagen, um die Inhalte zu verstehen. Dabei hat es einige große Vorteile, wenn du sie in deinen Lernalltag einbindest.
Fasst du etwas zusammen, testest du dein Wissen. Du formulierst es in eigenen Worten und filterst nur das heraus, was auch tatsächlich wichtig ist. So bekommst du ein besseres Verständnis für die Inhalte. Gleichzeitig hast du eine kurze Version eines Langen Textes und sparst dir so beim Wiederholen viel Zeit, alles neu zu lesen.
Mind-Maps auf der Anderen Seite, helfen dir einen Überblick zu bekommen. Sie zeigen die Schlüsselbegriffe des Themas und deren Zusammenhänge. So kannst du die allgemeine Struktur bildlich darstellen und verstehst sie so viel intuitiver.
Beide dieser Methoden kosten zusätzliche Zeit und wendest du sie nicht korrekt an, hast du keine Garantie danach etwas besser zu verstehen. Deshalb werden sie oft bewusst aus der Lernstrategie gestrichen.
Wir haben viel Zeit damit verbracht, die Informationen aus Büchern und Texten auf verschiedenste Arten aufzuarbeiten. Monate lang haben wir experimentiert, die richtige Technik zu finden doch der große Wandel kam erst, als wir Zusammenfassungen und die Mind-Maps zu den Themen miteinander verbunden hatten. So konnten wir die perfekte Mischung aus der Darstellung des Inhaltes einer Quelle und den Zusammenhängen zwischen den einzelnen Punkten erreichen. Diese Technik nennen wir „Summary-Maps“.
Summary-Maps sind Zusammenfassungen von Quellen in der Form von Tabellen und Bildern. Sie sind eine Mischung aus einer Zusammenfassung und einer Mind-Map der Inhalte einer Quelle. So ermöglichen sie es, sich in Vogelperspektive einen Überblick über eine Quelle zu verschaffen und sich die Inhalte besser einzuprägen. Mit dieser Vorgehensweise hast du automatisch einen Überblick über alle Inhalte, kannst sie gleichzeitig allgemein auf einen Blick, sowie im Detail darstellen und sparst dabei auch noch Zeit.
Das Problem mit üblichen Zusammenfassungen
Eine Zusammenfassung ist allgemein eine Zusammenstellung der wichtigsten Inhalte einer Quelle. Dort werden die wesentlichen Aussagen in verkürzter Form, aber sinngemäß dargestellt.
Die meisten Zusammenfassungen sind eine Aneinanderreihung der wichtigen Informationen aus der Quelle. Sie spiegeln den Aufbau der Quelle wider und werden oft in Form von einem Fleißtext oder Stichpunkten aufgeführt. So entsteht eine sehr lineare Struktur der Zusammenfassungen. Sie wirken fast, wie eine Liste des Inhalts. „Erst kommt das, dann das, dann das, …“. Das erleichtert zwar das Verständnis der Punkte und spiegelt die Leseerfahrung der Quelle wider, erschwert jedoch den Überblick.
Das folgende Bild zeigt eine online Zusammenfassung des Buchs „Building a Second Brain“ von Tiago Forte. Obwohl die Zusammenfassung sehr kurz und gut geschrieben ist, lässt sich die Seite nicht weit genug herauszoomen, dass die gesamte Zusammenfassung auf eine Seite passt. Das macht es schwer, ein mentales Bild von den Inhalten zu bekommen. Der Aufwand, es sich vorzustellen und den Aufbau zu erkennen, liegt trotzdem beim Leser. Willst du einen Überblick über die Konzepte, also sie wirklich im Kopf greifen, dann musst du trotzdem den gesamten Text lesen und dir selbst die Gedanken machen.
Die Lösung
Hier ist ein weiteres Beispiel einer Zusammenfassung des gleichen Buchs von Otio. Dort ist die Haupt-Methode des Buchs, die C.O.D.E.-Methode aufgeführt. Diese Darstellung macht es etwas klarer, zeigt aber nur einen kleinen Ausschnitt des Buches und nicht wie diese Methode mit dem Rest des Buches zusammenhängt.
Der Inhalt der Quelle ist bei solchen Zusammenfassungen klar wiedergegeben, der Aufbau und die Zusammenhänge zwischen den Konzepten allerdings nur indirekt. Zum Beispiel beschreibt Tiago Forte in seinem Buch zwei Kern-Methoden. Einmal die „C.O.D.E.-Methode“, mit der er Informationen verarbeitet und einmal die „P.A.R.A.-Methode“ zum Organisieren der Informationen. Im Buch kommt P.A.R.A. im Kapitel „Organize“ vor und ist damit Teil des „Os“ von C.O.D.E.. Solche Zusammenhänge sind schwer in wenigen Worten zu beschreiben und fallen deshalb in den meisten Zusammenfassungen weg.
Mind-Maps eigenen sich dagegen sehr gut, um solche Zusammenhänge darzustellen. Sie zeigen in Vogelperspektive die einzelnen Konzepte, zeigen Verbindungen auf und verdeutlichen so die Struktur. So siehst du auf einen Blick, welche Konzepte involviert sind und wie sie zueinanderstehen.

Das Ziel einer Summary-Map ist, diese beiden Typen der Zusammenfassung zu verbinden. So kannst du sowohl die Struktur als auch den Inhalt übersichtlich darstellen. Innerhalb einer Zusammenfassung hast du selten genug Platz, alles in einer riesigen Mindmap zu notieren. Dazu reicht es aus, die Informationen in Tabellenform aufzuführen, wie im folgenden Bild.

Hier siehst du klar die beiden Methoden aufgeführt und verstehst auf den ersten Blick, dass „P.A.R.A.“ eine Untermethode von „C.O.D.E“ ist und beide je aus vier Prinzipien bestehen. Das bietet nicht nur die Möglichkeit, dir die Struktur visualisieren, sondern auch die Informationen direkt im Bild darzustellen. Die gesamte „C.O.D.E.-Method“ mit allen Notizen ist in folgender Summary-Map dargetsllt:

Stellst du die Informationen so dar, hast du einmal einen Überblick, über das gesamte System und einmal die Details zu den einzelnen Punkten in einem Bild. Je nachdem, was du gerade brauchst, kannst du beliebig rein und raus zoomen. Das Beispiel der vollständigen Summary-Map zu „Building a Second Brain“ findest du auf unsere Website unter [LINK].
Erstellen einer Summary-Map
Die Informationen in einer Quelle können mit 4 Werkzeugen dargestellt werden: Definitionen, Listen, Tabellen und Grafiken. Mit diesen Werkzeugen kannst du leicht alle Informationen aus der Quelle verdeutlichen.
Definitionen: | = Die Bedeutung neuer Begriffe.
z.B. „C.O.D.E-Methode“ = Eine Methode zum Verarbeiten von Informationen.
Hebe Begriffe farblich hervor und achte darauf, was die Autor*in darunter versteht. |
Listen: | = Gruppierungen von ähnlichen Informationen oder Darstellen von Reihenfolgen
Verwende sie, um Vorgehensweisen und Argumentationsketten darzustellen |
Tabellen: | = Abgrenzung von Gegensätzen oder Unterschiedlichen Informationen
z.B. verschiedene Methoden oder unterschiedliche Prinzipien innerhalb einer Methode, wie Capture, Organize, Distill und Express innerhalb von C.O.D.E. |
Grafiken: | = Bilder zum Darstellen komplexer Sachverhalte, die schwer zu beschreiben sind.
z.B. Diagramme, Mindmaps oder Bilder aus der Quelle |
Zum Erstellen einer Summary-Map öffne zuerst ein Blatt in einem Notizsystem deiner Wahl. Schreibe dann die Hintergrund-Informationen wie Titel und Autor der Quelle darauf, zusammen mit einer allgemeinen Zusammenfassung von ein bis zwei Sätzen zum Inhalt der Quelle.
Sammle dann die wichtigsten Themen, Kapitel und Prinzipien aus der Quelle zusammen. Stelle sie in Form einer Tabelle dar. Achte darauf, was die Struktur der Themen und Unterthemen ist. Fülle dann die Tabelle mit den entsprechenden Definitionen und Erklärungen zu den einzelnen Prinzipien. Sammle weitere Erklärungen, Argumentationen und weitere Informationen und sammle sie in Listen an den entsprechenden Stellen in den Tabellen. Kopiere einzelne Grafiken aus der Quelle oder erstelle eigene, um komplexere Zusammenhänge darzustellen.
Ein gutes Beispiel für das Zusammenspiel der Werkzeuge ist das Kapitel 8 in „Building a Second Brain“. Dort beschreibt Tiago Forte das Konzept von Konvergenz und Divergenz in kreativer Arbeit. Er grenzt sie als zwei Typen von Arbeit voneinander ab und schlägt vor, sie grundsätzlich voneinander zu trennen. Divergenz ist der Prozess, neue Ideen und Inspiration zu sammeln. Konvergenz ist der Prozess, die Ideen zu sortieren, Möglichkeiten auszuschließen und Entscheidungen zu treffen. Er stellt diese beiden Begriffe gegenüber und gibt Tipps, was in den jeweiligen Phasen zu tun ist. Dann stellt er das Konzept in den Kontext der C.O.D.E.-Methode, in Form von einer Grafik.

Nicht alle Informationen sind gleich wichtig. Es wird einige größere Kapitel geben, die weniger wichtig sind. Je wichtiger, desto mehr Punkte notierst du dazu. So kannst du an der Anzahl der Punkte erkennen, wie wichtig ein Kapitel ist. Machst du zu einigen Kapiteln keine Markierungen oder Notizen, dann führe zumindest das Oberkapitel auf. Liste die unwichtigen Kapitel auf oder fasse sie in einem Satz zusammen. So findest du sie wieder, falls du doch einmal nach den Informationen suchst.
In „How to Read a Book“ z.B. beschreiben Mortimer J. Adler und Charles van Doren ihren Ansatz, um Bücher zu lesen. In Teil 3 beschreiben sie verschiedene Ansätze, mit denen sie an die unterschiedlichen Typen von Literatur herangehen. Sie beschreiben dort Ansätze, um fiktive, praktische, mathematische, historische und sozialwissenschaftliche Literatur zu lesen. Nicht jedes dieser Kapitel ist für jeden interessant. Zu wissen, dass es existiert, reicht aus.
Verschaffe dir so einen Überblick über alles Wichtige und stelle es so dar, dass du es nachvollziehen kannst. Notiere dir die wichtigsten Informationen in kurzen Stichpunkten.
Für ein ganzes Buch sollte deine Zusammenfassung maximal 1000 bis 2000 Wörter enthalten. So kannst du flexibel entweder duzende Quellen pro Stunde durchgehen oder sofort das richtige Kapitel in einer Quelle ausmachen und es lesen. Je nachdem, was du gerade brauchst.
Vorlagen für Zusammenfassungen der einzelnen Quellen und Zusammenfassungen von Büchern rund um Lernen, Produktivität und Erfolg findest du auf unserer Website unter [LINK].
Eine Quelle auf diese Art zu analysieren, dauert ca. dreimal so lange wie es dauert, sie einmal zu lesen. Immerhin musst du sie erstmal lesen und markieren, dann nochmal durchgehen, die Infos zusammenfassen und verstehen. Das sieht vielleicht nach sehr viel Arbeit aus, aber im Vergleich zu herkömmlichen Methoden sparst du einiges an Zeit. Du musst den Text nur einmal vollständig lesen. Wenn du deine Markierungen korrekt setzt, sparst du beim zweiten Lesen schon einiges an Zeit.
Gleichzeitig zwingt dich diese Herangehensweise dazu, den Inhalt zu verstehen. Egal, ob du es in einer Summary-Map oder "frei Hand" in deinem Kopf machst, die Schritte zum Verstehen der Quelle sind die gleichen. Du sortierst die Informationen in deinem Kopf und fasst sie in eigenen Worten zusammen. Erst dann hast du sie wirklich verstanden. Es in Form einer Tabelle darzustellen ist hier nur ein Werkzeug, dass dir den Denkprozess erleichtert.
Außerdem kannst du dadurch das Bild aus deinen Gedanken festhalten. Du siehst viel schneller Lücken und kannst sie dir einfacher einprägen. Du sparst also auch beim Wiederholen die Arbeit, es jedes Mal wieder in deine eigenen Gedanken zu übersetzen. In dieser Form kannst du jederzeit sehr schnell auf die Informationen zugreifen und sie sind sofort für dich aufgearbeitet.
Summary-Maps auf Leeway-Metdod.de
Neben den Zusammenfassnugen gibt es zu jedem Buch auf der Website auch eine Summary-Map zu deren Inhalt zum download. Jeweils unter der Beschreibung des Buchs, gibt es einen entsprechenden Link dazu:


